Unser kleiner Kater hat eine entzückende und mittlerweile heißgeliebte Freundin bekommen: Die schneeweiße Lilly, mit Plüschfellchen und einem kecken, grauen Fleckchen auf dem Kopf. Beide sind ein Herz und eine Seele. Ihnen zuzuschauen wärmt das Herz und strapaziert die Lachmuskeln.
Freitag, 30. November 2018
Dienstag, 27. November 2018
GrisLee im Petersilienrand
Gibt es so etwas wie ein PetersilienBeziehungsJubiläum? Wenn nicht, dann ist es hiermit erfunden worden. Dieses innovative, nachhaltige und in die Zukunft gerichtete Konzept richtet sich an Paare, die zwölfeinhalb Jahre zusammen sind und somit die magische Mitte der Zeit bis zur Silberhochzeit erreicht haben. Das ist heute bei Jensi und mir der Fall.
Das besondere an dem Tag ist, das man ihn“erwischt“, denn er hat die Eigenschaft manchmal unbemerkt durchzurutschen. Besser kann man den Tag nicht anfangen: Das Gewurschtel der neben dem Bett schlafenden Hunde hat uns gezwungen, mit den noch verpennten Augen in den strahlend blauen Himmel zu zwinkern. Wie jeden Morgen gaben unsere Verbeiner ihre schier überwältigende Freude zum Ausdruck, dass wir da sind, dass sie uns wie verrückt lieb haben und das Leben toll ist. Propellerwedeln. Aufstehen, alle gut gelaunten Mäulchen stopfen.
Inklusive eines neuen, das unseren Streichelzoo seit zwei Tagen erweitert hat. Ein grauer ( Spanisch: gris) getigerter, zwei Monate alter Kater, den Jensi aus einem Laden in der Pampa mitgebracht hat, wo man Säcke mit Saatgut, Hühnerfutter, Forken, Rattenfallen und ähnliches kaufen kann. GrisLee lief da rum und war eine Bonusaktion für denjenigen, der mehr als einhundert Kilo Hunderfutter kauft. Wir hatten Glück.
Jetzt traut er sich schon aus der Deckung und hält sich die beiden Hunde mit ihren Freundschafts- und Spielangeboten mit Drohszenarien vom Leibe, die einem vor Lachen die Tränen in die Augen treibt. Man stelle sich eine winzige, etwa 250 Gramm leichte, aufgeplusterte Fellkugel mit einem winzigen aufrechten Flaschenbürstchenschwänzchen vor. Daraus ein Knurren, der einem ausgewachsenem Tiger alle Ehre machte und ein winziges Mäulchen, das faucht, wie ein kaputtes Dampfkesselchen. Jetzt wird erst mal eine Runde an Mamis Hals gepennt, dort ist es am schönsten.
Derweil werkelt Jensi schon draußen rum, man hört das obligatorische Radio und die Flex. Ich werde auch gleich rausgehen und die vier lila und burgundfarbenenen Alstromeria einpflanzen, ich freue mich schon drauf. Sie sollen neben dem Tabacchiero del diablo stehen, wahrscheinlich kann ich noch die Kolibris darin frühstücken sehen. Dann koche ich uns was Leckeres und nach der Siesta schauen wir mal, was man sonst so Schönes machen wird. Den Tag lassen wir in großer Runde vor dem Kamin ausklingen. Besser gehts nicht. Wir haben Glück.
Mittwoch, 21. November 2018
Erdbewegung
Wir haben die Betonarbeiten an 2 Projekten soweit fertig, dass der Bagger anrücken konnte , um aus einem Gefälle eine Ebene zu gestalten
Am unteren Rand des Grundstücks entsteht ein Obstgarten von 250 qm, auf die Kläranlage rechts im Bild kommt ein Gewächshaus.
Am oberen Rand des Grundstücks wurde die Zufahrt und der Parkplatz des Ateliers und des Aufpasserhaeuschens geschaffen. Fertigstellungstermin 2022.
Donnerstag, 15. November 2018
El veterinario im Dauereinsatz
Es ist nicht zu fassen, kaum ist die Bonnie überm Berg, muss Wuschel unters Messer. Er hinkte seit Tagen und der Vet hat sich seine Tatze angesehen, als er wegen Bonnie hier war. Könnte ein Splitter sein, oder er hat sich den Fuß verknackst. Pillen. Gestern früh schau ich mir die Pfote an und sehe eine mittlerweile kahl gezupfte, rote Beule, schön prall und heiß, von der Größe einer Walnuss. Alles klar. Muss aufgeschnitten werden und das üble Teil muss raus. Der Vet hat ihn gleich am Vormittag geholt und sehr schnell und effizient versorgt. Gegen Abend hatten wir ihn wieder. Ihm wurde ein Kragen umgelegt, der ihn zwar kreuzunglücklich macht, aber verhindert, dass er sich die Nähte zieht. Dafür hat er uns nachts wissen lasssen, was er von dem Ding hält, indem er mit voller Absicht und so laut es geht überall rangedonnert ist. Irgendwann bin ich dann aufgestanden, um ihm zu sagen, was ich davon halte. Dann war Ruhe.
Heute früh habe ich seine teilweise Bewegungseinschränkung genutzt, um ihm die Zotteln zu scheren. Wenn der Kragen ab ist, kann ich noch den Wuschelkopf frisieren.
Mittlerweile geht es ihm ganz gut, Bonnie auch. Ich versorge die Beiden mit Medizin, was sich bitte keiner einfach vorstellen sollte. Da wird der Saft schon mal durch die Gegend gesprüht und die Pille kommt immer wieder zum Vorschein. Aber, geübt ist geübt, letztlich krieg ich alles rein was rein muss.
Hoffentlich ist das jetzt das letzte Kapitel der Krankheitsgeschichten gewesen. Mehr Hunde habe ich nicht, also sollte es hinhauen. Außerdem ist der Vet verreist... also bitte...
Heute früh habe ich seine teilweise Bewegungseinschränkung genutzt, um ihm die Zotteln zu scheren. Wenn der Kragen ab ist, kann ich noch den Wuschelkopf frisieren.
Mittlerweile geht es ihm ganz gut, Bonnie auch. Ich versorge die Beiden mit Medizin, was sich bitte keiner einfach vorstellen sollte. Da wird der Saft schon mal durch die Gegend gesprüht und die Pille kommt immer wieder zum Vorschein. Aber, geübt ist geübt, letztlich krieg ich alles rein was rein muss.
Hoffentlich ist das jetzt das letzte Kapitel der Krankheitsgeschichten gewesen. Mehr Hunde habe ich nicht, also sollte es hinhauen. Außerdem ist der Vet verreist... also bitte...
Mittwoch, 14. November 2018
Dienstag, 13. November 2018
...und Fortsetzung der Fortsetzung „Auf ein Neues“
Also, die Sache mit den Pferden und Hühnern. Erst die Pferde, dann die Dinosaurier.
Es sollten schon ein paar sein, um mich relativ geschützt von A nach B zu bringen. Und hochbeinig und gut ausgestattet, möglichst hell. Gut bei den Hilfen stehend, also Automatik. Haben uns im Internet ein paar zur Ansicht ausgesucht und nach einer Probefahrt schon fast für ein älteres Modell mit einer ziemlich langen Laufbahn entschieden. Diese ist nicht weiter schlimm, weil die Bauweise sehr robust ist. Doch dann kam ein Schnäppchen: erste Hand, von einer kleinen chilenischen Dame, nur achtzigtausend Kilometer, silbergrau. Läßt sich fahren wie Butter, aber Achtung mit dem Gaspedal - die 236 Pferdestärken wollen aber so was von los! Dieses Gesamtkunstwerk mit den vielen, vielen sehr netten Extras hört auf den Namen 4Runner und ist das mit Abstand schönste Auto, das ich je hatte.
Man oderund Mann möchte meinen, dass ein paar Nachkommen der Dinos eine praktische Sache sind, wenn einer Wert auf ein gepflegtes Frühstücksei legt. Wir hatten ja noch den Hühnerauslauf und einen Stall für etwa zwanzig bis fünfundzwanzig Mieter. Und, ja, ein paar Eierchen am Tag wären nicht schlecht. Aber, andere Länder, andere Sitten. Es ist praktisch unmöglich so eine kleine Anzahl von Legehennen zu kaufen. Hunderte weise, ja, gerne. Es war nichts zu machen. Doch dann kam ich eines schönen Tages nichts ahnend zu Jensis Werkstatt raufgekraxelt (meine neuen Füße sind immer noch gemein zu mir) und siehe da, der Beste aller Männer macht gerade die letzten Hangriffe an einem seltsamen Aufbau auf unserer Kia. Gut, dass ich käme, er würde gleich mit Luis losfahren. -„Acha. Wohin gehts denn?“
- „Hühner holen.“
-„Wie viele?“
- „Nur Hundert. Echt ´ne Gelegenheit, der Mensch erneuert seinen Bestand und hat sich neue zugelegt.“
-„Wo sollen die denn alle hin?“
- „Ein Euro das Stück.“ (Falsche Antwort.)
-„Aber was wollen wir mit hundert Hühnern?“
- „So, ich muss jetzt los.“
Ende des konstruktiven Dialoges.
Nach einiger Zeit kam der Laster mit 108 aufgeregten Hühnern und zwei stolzen Jägern zurück. Die acht gab es gratis dazu, meinte Jensi, welch ein Schnäppchen. Die zeternden weißen Dinger wurden mittels langer Stangen und einem Tunnel von der Kia ins Gehege gescheucht. Dort liefen sie ziemlich orientierungslos herum, denn bis dann haben sie als Käfigeinwohner weder einen Himmel noch eine Sonne gesehen. Das grüne Zeug um die Füße herum kann man essen, stellten sie bald fest. Die Fütterung war dann wie ein Ansturm auf ein Buffet im All-Inklusive- Urlaub an der Türkischen Riviera. Der Eierproduzent hat wohl schon Tage vorher kein Futter in die Hennen „investiert“. Dabei sind sie mit zwei Jahren noch ganz gut in Schuß und haben ihre Produktion kontinuierlich auf über dreißig Eier heute gesteigert. Verständlich, denn der Stress hat sich gelegt und das Leben ist jetzt schön für sie. Mittlerweile haben wir so an die zwanzig schon verkauft; die Leutchen in der Nachbarschaft sind froh, wenn sie sich vier oder fünf zulegen können. Es müssten also noch so um die achtzig da sein, aber wenn ich in das Gehege sehe, kommt es mir so vor, als wären es nur halb so viele. Einige gehen in die Bäume schlafen, das wissen wir inzwischen. Ob sie sich mittlerweile in der Wildnis so gut tarnen können? Wer weiß das schon. Als direkte Nachkommen der Dinos haben sie sicher einiges auf dem Kasten.
Es sollten schon ein paar sein, um mich relativ geschützt von A nach B zu bringen. Und hochbeinig und gut ausgestattet, möglichst hell. Gut bei den Hilfen stehend, also Automatik. Haben uns im Internet ein paar zur Ansicht ausgesucht und nach einer Probefahrt schon fast für ein älteres Modell mit einer ziemlich langen Laufbahn entschieden. Diese ist nicht weiter schlimm, weil die Bauweise sehr robust ist. Doch dann kam ein Schnäppchen: erste Hand, von einer kleinen chilenischen Dame, nur achtzigtausend Kilometer, silbergrau. Läßt sich fahren wie Butter, aber Achtung mit dem Gaspedal - die 236 Pferdestärken wollen aber so was von los! Dieses Gesamtkunstwerk mit den vielen, vielen sehr netten Extras hört auf den Namen 4Runner und ist das mit Abstand schönste Auto, das ich je hatte.
Man oderund Mann möchte meinen, dass ein paar Nachkommen der Dinos eine praktische Sache sind, wenn einer Wert auf ein gepflegtes Frühstücksei legt. Wir hatten ja noch den Hühnerauslauf und einen Stall für etwa zwanzig bis fünfundzwanzig Mieter. Und, ja, ein paar Eierchen am Tag wären nicht schlecht. Aber, andere Länder, andere Sitten. Es ist praktisch unmöglich so eine kleine Anzahl von Legehennen zu kaufen. Hunderte weise, ja, gerne. Es war nichts zu machen. Doch dann kam ich eines schönen Tages nichts ahnend zu Jensis Werkstatt raufgekraxelt (meine neuen Füße sind immer noch gemein zu mir) und siehe da, der Beste aller Männer macht gerade die letzten Hangriffe an einem seltsamen Aufbau auf unserer Kia. Gut, dass ich käme, er würde gleich mit Luis losfahren. -„Acha. Wohin gehts denn?“
- „Hühner holen.“
-„Wie viele?“
- „Nur Hundert. Echt ´ne Gelegenheit, der Mensch erneuert seinen Bestand und hat sich neue zugelegt.“
-„Wo sollen die denn alle hin?“
- „Ein Euro das Stück.“ (Falsche Antwort.)
-„Aber was wollen wir mit hundert Hühnern?“
- „So, ich muss jetzt los.“
Ende des konstruktiven Dialoges.
Nach einiger Zeit kam der Laster mit 108 aufgeregten Hühnern und zwei stolzen Jägern zurück. Die acht gab es gratis dazu, meinte Jensi, welch ein Schnäppchen. Die zeternden weißen Dinger wurden mittels langer Stangen und einem Tunnel von der Kia ins Gehege gescheucht. Dort liefen sie ziemlich orientierungslos herum, denn bis dann haben sie als Käfigeinwohner weder einen Himmel noch eine Sonne gesehen. Das grüne Zeug um die Füße herum kann man essen, stellten sie bald fest. Die Fütterung war dann wie ein Ansturm auf ein Buffet im All-Inklusive- Urlaub an der Türkischen Riviera. Der Eierproduzent hat wohl schon Tage vorher kein Futter in die Hennen „investiert“. Dabei sind sie mit zwei Jahren noch ganz gut in Schuß und haben ihre Produktion kontinuierlich auf über dreißig Eier heute gesteigert. Verständlich, denn der Stress hat sich gelegt und das Leben ist jetzt schön für sie. Mittlerweile haben wir so an die zwanzig schon verkauft; die Leutchen in der Nachbarschaft sind froh, wenn sie sich vier oder fünf zulegen können. Es müssten also noch so um die achtzig da sein, aber wenn ich in das Gehege sehe, kommt es mir so vor, als wären es nur halb so viele. Einige gehen in die Bäume schlafen, das wissen wir inzwischen. Ob sie sich mittlerweile in der Wildnis so gut tarnen können? Wer weiß das schon. Als direkte Nachkommen der Dinos haben sie sicher einiges auf dem Kasten.
Montag, 12. November 2018
... und Fortsetzung von „ Auf ein Neues“
Tja, hatte doch nicht die Ruhe weiter zu schreiben. Jetzt ist Bonnie über den Berg und wird morgen Nachmittag nach Hause kommen. Sie ist übrigens superschlau, hat es geschafft, in nur drei Tagen stubenrein zu werden, obwohl es ihr schwer gefallen sein muss rauszugehen, auf ihren Wackelbeinchen. In der langen Reihe von Vierbeinern, die mein Leben verschönerten, hat sie es am schnellsten begriffen. Ich glaube unbedingt, dass sie superschlau ist, im Gegensatz zu ihrem Namensgeber Bonnie, der einfach nur ein total lieber Volltrottel mit tausenden Missgeschicken war. Ein bisschen lag es vielleicht auch daran, und das ist zugegebener Maßen eine kühne These, dass ich in den ersten zwei Nächten mit rausgegangen war und gezeigt habe, wie die Mädchen es machen. Das ist ein Vorteil von Alleinlage und Mondschein. Eine einfache pädagogische Maßnahme.
Aber zurück zu den Anfängen. Die Reise hierher haben wir ganz gut weggesteckt, vielleicht kann man in sowas auch Profi werden. Spannend wurde es allerdings bei der Einreise am Flughafen in Santiago. Und das nicht, weil wir wieder zwei „Wasserstoffbomben“ in den Koffern hatten, sprich Wasserpumpen, bombas de aqua. Nein, der nette diensthabende Labradorverschnitt von einem Drogenhund stürze sich auf meine Handtasche und ließ nicht locker. Mir wurde ganz mulmig. Nein, ich hatte ausnahmsweise keinen Stoff dabei, aber noch zu Hause ein paar Äpfel von unserem Bäumchen eingepackt. Die darf man, wie alles Obst, Samen, Pflanzen etc. unter echt drakonischen Strafen nicht einführen. Nun wurde mir ganz heiß. Haben wir doch nicht alle aufgegessen? Habe ich mich verzählt? Ich wurdezu einem Extrastand geführt, an dem Leute Dienst hatten, die jede, aber auch jede Ausrede dieser Welt schon gehört hatten und an denen jede noch so kunstvolle Darstellung einfach abperlte. So die der Dame vor mir, die eine Zitrone dabei hatte und voller Inbrunst lautstark behauptete, man hätte sie ihr böswillig untergeschoben. Das wurde aber teuer, Mann, o Mann. Meine Handtasche mit ihren Dutzend Fächern wurde auf die Henkel gestellt. Nichts. Nichts! Der Superschnüffler hat Äpfel gerochen, von denen ich den letzten ( jawoll, doch) etwa drei Stunden vorher im Flieger weggeputzt habe. Das muss man sich mal vorstellen.
So schlagartig hellwach geworden, nahmen wir unseren Mietwagen in Empfang und fuhren, nach der traditionsreichen Cortado-Pause ( starker Kaffee mit Milch) an unserer Tanke, nach Hause. Anderthalb Stunden später konnten wir beruhigt feststellen, dass noch alles da war. Haus und Garten in einem passablen Zustand, unser Mitarbeiter mit Familie wohlauf und unser Wuschel... Naja, der drehte durch vor Freude, unbeschreiblich. Mischa dagegen hat sich ganz zurückgezogen und sich unter dem Haus von Luis eingerichtet. Kann vor lauter Fell kaum laufen und fremdelt, insbesondere mir gegenüber. Inzwischen gehts wieder. Jedenfalls mussten wir mit Bedauern feststellen, dass wir sie nicht zähmen konnten und das Leben auf der Straße wohl seinen Stempel aufgedrückt hatte. Zumindest lebt sie und es geht ihr soweit gut.
Die darauf folgenden Tage verbrachten wir hauptsächlich damit uns neu einzurichten, die verstauten Sachen wieder in Betrieb zu nehmen - von der Matratze bis zur Küchenmaschine. Manches habe ich so gut weggepackt, dass ich sie bis jetzt suche. Wie kann um Himmels Willen sich ein Karton mit Nähsachen in Luft auflösen? Er kann. Offensichtlich.
Morgen schreibe ich etwas über Hühner und Pferde... gute Nacht erst mal. Noch ein Bildchen als Betthupferl..
Mit Wuschel zum ersten Mal am Strand. Wuschel gräbt sich bis China durch, ich kann einen Seelöwen auf den Wellen schaukeln sehen.
Aber zurück zu den Anfängen. Die Reise hierher haben wir ganz gut weggesteckt, vielleicht kann man in sowas auch Profi werden. Spannend wurde es allerdings bei der Einreise am Flughafen in Santiago. Und das nicht, weil wir wieder zwei „Wasserstoffbomben“ in den Koffern hatten, sprich Wasserpumpen, bombas de aqua. Nein, der nette diensthabende Labradorverschnitt von einem Drogenhund stürze sich auf meine Handtasche und ließ nicht locker. Mir wurde ganz mulmig. Nein, ich hatte ausnahmsweise keinen Stoff dabei, aber noch zu Hause ein paar Äpfel von unserem Bäumchen eingepackt. Die darf man, wie alles Obst, Samen, Pflanzen etc. unter echt drakonischen Strafen nicht einführen. Nun wurde mir ganz heiß. Haben wir doch nicht alle aufgegessen? Habe ich mich verzählt? Ich wurdezu einem Extrastand geführt, an dem Leute Dienst hatten, die jede, aber auch jede Ausrede dieser Welt schon gehört hatten und an denen jede noch so kunstvolle Darstellung einfach abperlte. So die der Dame vor mir, die eine Zitrone dabei hatte und voller Inbrunst lautstark behauptete, man hätte sie ihr böswillig untergeschoben. Das wurde aber teuer, Mann, o Mann. Meine Handtasche mit ihren Dutzend Fächern wurde auf die Henkel gestellt. Nichts. Nichts! Der Superschnüffler hat Äpfel gerochen, von denen ich den letzten ( jawoll, doch) etwa drei Stunden vorher im Flieger weggeputzt habe. Das muss man sich mal vorstellen.
So schlagartig hellwach geworden, nahmen wir unseren Mietwagen in Empfang und fuhren, nach der traditionsreichen Cortado-Pause ( starker Kaffee mit Milch) an unserer Tanke, nach Hause. Anderthalb Stunden später konnten wir beruhigt feststellen, dass noch alles da war. Haus und Garten in einem passablen Zustand, unser Mitarbeiter mit Familie wohlauf und unser Wuschel... Naja, der drehte durch vor Freude, unbeschreiblich. Mischa dagegen hat sich ganz zurückgezogen und sich unter dem Haus von Luis eingerichtet. Kann vor lauter Fell kaum laufen und fremdelt, insbesondere mir gegenüber. Inzwischen gehts wieder. Jedenfalls mussten wir mit Bedauern feststellen, dass wir sie nicht zähmen konnten und das Leben auf der Straße wohl seinen Stempel aufgedrückt hatte. Zumindest lebt sie und es geht ihr soweit gut.
Die darauf folgenden Tage verbrachten wir hauptsächlich damit uns neu einzurichten, die verstauten Sachen wieder in Betrieb zu nehmen - von der Matratze bis zur Küchenmaschine. Manches habe ich so gut weggepackt, dass ich sie bis jetzt suche. Wie kann um Himmels Willen sich ein Karton mit Nähsachen in Luft auflösen? Er kann. Offensichtlich.
Morgen schreibe ich etwas über Hühner und Pferde... gute Nacht erst mal. Noch ein Bildchen als Betthupferl..
Sonntag, 11. November 2018
Und auf ein Neues...
Abends, wenn es draußen kalt wird und man die Arbeit im Garten und am Haus zwangsläufig einstellen muss, schleppen wir uns, buchstäblich, dreckig und verschwitzt nach Hause. Tiere füttern, einen Happs essen, bei Glück eingemummelt auf der Terrasse, und schon wieder war ein Tag vergangen. Dann noch die Hühner ins Bett bringen, duschen und selbst in die Falle fallen. Total müde, alles macht Aua, aber glücklich.
Heute habe ich mir verordnet, ausschließlich im Haus zu arbeiten und endlich einen Eintrag zu machen. Ich wäre sowieso im Haus geblieben, weil es Bonnie sehr, sehr schlecht nach einer Impfung vor zwei Tagen geht und ich bin lieber an ihrer Seite auf dem Sofa. Jetzt habe ich aufgegeben, es ist besser den Tierarzt zu rufen. Um nicht ganz durchzudrehen, fange ich schon mal mit dem Post an, eine halbe Stunde hieß es, das ist schon lange vorbei und die Kleine wird immer schwächer.
Heute habe ich mir verordnet, ausschließlich im Haus zu arbeiten und endlich einen Eintrag zu machen. Ich wäre sowieso im Haus geblieben, weil es Bonnie sehr, sehr schlecht nach einer Impfung vor zwei Tagen geht und ich bin lieber an ihrer Seite auf dem Sofa. Jetzt habe ich aufgegeben, es ist besser den Tierarzt zu rufen. Um nicht ganz durchzudrehen, fange ich schon mal mit dem Post an, eine halbe Stunde hieß es, das ist schon lange vorbei und die Kleine wird immer schwächer.
So sieht Bonnie jetzt aus. Ein Häufchen Elend, zu dünn war sie ohnehin. Jetzt ist der Doc da, ich schreibe später weiter.
Ja, der Doc hat Bonnie zu sich in die Klinik mitgenommen, um sie besser rund um die Uhr behandeln zu können. Sie hat eine fünfzigprozentige Chance, Mitternacht wissen wir mehr. Die Kleine haben wir auf eine Anzeige auf einer Internetplattform, auf der man hier alles kaufen kann, ausgesucht. Wir dachten, dass Wuschel unbedingt eine Spielkameradin haben muss, seine schier unerschöpfliche Energie und Spielfreude hat uns ziemlich beansprucht. Überzeugt hat uns die gute Adresse in Santiago und Bilder einer glücklichen Hundefamilie. Heute sind wir nicht sicher, ob das nicht alles ein Fake war. Jedenfalls haben wir sie vor vier Tagen aus Santiago geholt und sie hat unsere Herzen sofort durch ihre Intelligenz und Sanftmütigkeit erobert. Inklusive Wuschels.
Abonnieren
Posts (Atom)