Dienstag, 27. November 2018

GrisLee im Petersilienrand



Gibt es so etwas wie ein PetersilienBeziehungsJubiläum? Wenn nicht, dann ist es hiermit erfunden worden. Dieses innovative, nachhaltige und in die Zukunft gerichtete Konzept richtet sich an Paare, die zwölfeinhalb Jahre zusammen sind und somit die magische Mitte der Zeit bis zur Silberhochzeit erreicht haben. Das ist heute bei Jensi und mir der Fall.

Das besondere an dem Tag ist, das man ihn“erwischt“, denn er hat die Eigenschaft manchmal unbemerkt durchzurutschen. Besser kann man den Tag nicht anfangen: Das Gewurschtel der neben dem Bett schlafenden Hunde hat uns gezwungen, mit den noch verpennten Augen in den strahlend blauen Himmel zu zwinkern. Wie jeden Morgen gaben unsere Verbeiner ihre schier überwältigende Freude zum Ausdruck, dass wir da sind, dass sie uns wie verrückt lieb haben und das Leben toll ist. Propellerwedeln. Aufstehen, alle gut gelaunten Mäulchen stopfen.

Inklusive eines neuen, das unseren Streichelzoo seit zwei Tagen erweitert hat. Ein grauer ( Spanisch: gris) getigerter, zwei Monate alter Kater, den Jensi aus einem Laden in der Pampa mitgebracht hat, wo man Säcke mit Saatgut, Hühnerfutter, Forken, Rattenfallen und ähnliches kaufen kann. GrisLee lief da rum und war eine Bonusaktion für denjenigen, der mehr als einhundert Kilo Hunderfutter kauft. Wir hatten Glück.

 Jetzt traut er sich schon aus der Deckung und hält sich die beiden Hunde mit ihren Freundschafts- und Spielangeboten mit Drohszenarien vom Leibe, die einem vor Lachen die Tränen in die Augen treibt. Man stelle sich eine winzige, etwa 250 Gramm leichte, aufgeplusterte Fellkugel mit einem winzigen aufrechten Flaschenbürstchenschwänzchen vor. Daraus ein Knurren, der einem ausgewachsenem Tiger alle Ehre machte und ein winziges Mäulchen, das faucht, wie ein kaputtes Dampfkesselchen. Jetzt wird erst mal eine Runde an Mamis Hals gepennt, dort ist es am schönsten.


Derweil werkelt Jensi schon draußen rum, man hört das obligatorische Radio und die Flex. Ich werde auch gleich rausgehen und die vier lila und burgundfarbenenen  Alstromeria einpflanzen, ich freue mich schon drauf. Sie sollen neben dem Tabacchiero del diablo stehen, wahrscheinlich kann ich noch die Kolibris darin frühstücken sehen. Dann koche ich uns was Leckeres und nach der Siesta schauen wir mal, was man sonst so Schönes machen wird. Den Tag lassen wir in großer Runde vor dem Kamin ausklingen. Besser gehts nicht. Wir haben Glück.



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