Sonntag, 24. Dezember 2017

Frohe Weihnachten!

Liebe Familie, liebe Freunde, wir wünschen Euch ein schönes, ruhiges und erholsames Fest!




Unser Gast Paul
Gestern noch mit meiner liebsten Nona und mit Hector im Garten gewühlt

Samstag, 23. Dezember 2017

Letzter Arbeitstag 2017

Der letzte in diesem Jahr war wie viele davor und wie die vielen kommenden. Meist in der prallen Sonne wühlen wir uns durch Mörtel, Sand, Erde und Wasser.  Die "Jungs" bauen fleißig an der oberirdischen Zisterne, die jetzt schon die Ausmaße eines kleinen Atommeilers hat.
Ich bin für die Pflanzen zuständig und habe gestern drei Palmen umgesetzt, eine Myrthe, einen Abfelbaum und einen Olivenbaum gepflanzt. Macht man es richtig, ist es wie im Baggermatsch spielen. Nur irgendwie schwerer.
Abends sind wir meist so kaputt, dass uns alles weh tut und wir uns wie Zombies bewegen. Das gilt natürlich auch für Luis und Andres, die ebenso einen Schlag reinhauen.
Hier auf dem Foto sitzen wir gestern nach der Arbeit dreckig und verschwitzt und nehmen noch ein eine copa de vino zum Einläuten der Feiertage und des Urlaubs zu uns. Zu Viert werden wir dann wieder erst am 2. Januar arbeiten.


Sonntag, 17. Dezember 2017

Treffer

 Vorgestern kurz vor Feierabend, der bei uns immer um sieben beginnt, beschloss ich mal nach der oberen kleinen Parzelle zu sehen. Ich war neugierig, wie der Mensch von der Stromversorgung mit dem großen Baum klargekommen ist. Der Baum, musste ich leider, leider zugeben, stand ganz nahe an der Zisterne, die wir gerade bauen. Außerdem ragten seine Äste in die Stromleitung. Der Mann von der Stromfirma war froh, dass er sich nicht jahrelang mit den Beschneiden der Äste herumplagen musste und dass der Baum gefällt werden konnte. Ich fand es furchtbar schade, aber ich bin ja manchmal, sogar meistens scheißvernünftig. Noch bevor ich das Tor von unserem Grundstück auf dem Weg dorthin erreichte, überholte mich Luis mit seinem wackligen, trippelnden Lauf. Er kam aus der Werkstatt mit irgendeinem Gerät in der Hand gewackelt und sprudelte mit diesem wild fuchtelnd auf mich ein. Hier die Zusammenfassung dessen, was ich verstehen konnte: Nicht schlimm, muss ganz schnell, alles kaputt, nicht schlimm, Nachbars Haus, mach Dir keine Sorgen, ich muss dann... und legte ein Zahn zu. Wenn dir jemand versichert, es gäbe keinen Grund zur Sorge, dann ist meist das Gegenteil davon der Fall.
So war es auch. Angekommen, traute ich meinen Augen nicht. Es sah aus, wie nach einem Baum- Tsunami. Unser Zaun lag über weite Strecken platt unter dem liegenden Riesen, der mittlere Teil auf dem frisch zementierten Boden der Zisterne, dann weiter der zerschmetterte Betonmast der Stromleitung und als ich das Desaster bis zum Ende abgeschritten habe, konnte ich die Spitze sehen, die kurz vor der Hauswand des Nachbars endete, das Element mit seinem Maschendrachtzaun darunter zerknüllt.
 Ich atmete ganz tief durch und fragte ganz sachlich wo der Maestro sei, dem wir dies verdanken würden. Alle Handwerker in Chile nennen sich Maestro, manche, die besonders viel von sich halten, sogar Artista. Es mußte eigentlich doch eher ein Artista sein, denn von den, wenn ich mich recht erinnere, 360 Grad aller möglichen Fallrichtungen, hatte er doch die einzige gewählt, die mit einem Schlag alles getroffen hat. Alle Neune. Doch leider war kein Strommmensch in Sicht, den man beglückwünschen könnte. Stattdessen stellte sich heraus, dass dieser trotz der üblichen Beteuerungen nicht kam, also ganz normal, und "meine Männer" meinten dann kurzerhand, sie würden dies einfach selbst noch schnell vor Feierabend regeln. Andres, unsere zeitweiliger Mitarbeiter und Nachbar,  machte den Schnitt - eben ganz genial- und Jens zog mit der KIA den fallenden Baum. Also, er versuchte es. Aber - wenn ein Baum fällt, dann fällt er, lernten wir später, da hilft kein ziehender Laster.
 Ok, immerhin ist niemand verletzt worden, das ist das Wichtigste. Die Stromleitung war gerissen und der Mast abgebrochen. Einige Häuser blieben ohne Strom, auch wir, aber Dank des Notstromaggregats war das kein großes Problem. Doch siehe da, eine Stunde später gingen plötzlich alle Lichter an. Tatsächlich hat Andres die beiden losen Enden der Stromleitung zusammengeflickt. Mir wird jetzt noch ganz schlecht, wenn ich mir das vorstelle.
Mit Spannung warten wir nun auf die Rechnung für den Strommast...

Samstag, 16. Dezember 2017

Unsere Gäste

Neulich haben wir mal überschlagen, wer uns denn schon so übernachtenderweise hier besucht hat. Wir staunten nicht schlecht, als wir bei über dreißig in acht halben Jahren gelandet sind; aus Deutschland, England, Chile.. und überproportional aus der Schweiz. Gar nicht mal so übel für eine Baustelle. In Deutschland kommen wir nicht auf halb so viele.Wir freuen uns ja auch immer über Besuch und sind stolz darauf, unser kleines Paradies zeigen zu können. Und das große außerhalb der Parzelle 1319 natürlich auch, es ist immer wieder schön.


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Vor ein paar Tagen besuchte uns für ein verlängertes Wochenende Marie Boesch, die Tochter eines Freundes aus dem Süden Chiles. Sie hat die Semesterrunde von Prüfungen in Santiago hinter sich gebracht und sollte nur noch entspannen. Marie hat alle Schlaf- und Futterekorde gebrochen, Seeluft macht halt müde und hungrig. Wir sollten uns vielleicht um den Status eines Kurortes bemühen.




Gleichzeitig mit Marie waren auch unser Freund Egon mit seinem Sohn Paul da, der für drei Monate hier bleibt. Zunächst einmal würde ganz gemütlich mal eine Runde zusammen betoniert. Jens schickte mich für dieses Foto auf das Dach der Werkstatt, wo ich, brav und gehorsam wie ich nun mal bin, raufgekrakselt bin. Bisschen habe ich dann doch gewundert, als Jensi meinte, ich solle mich doch besser hinstellen, wo er doch sonst wie eine Glucke bzw. ein Gluckerich über mich wacht. Ich bliebdann aber doch lieber fest verankert auf meinem Po auf dem First sitzen.

Wir haben zusammen viele Ausflüge gemacht, auch nach Papageno, wo der Vater von Marie seit siebzehn Jahren zu Ehren Mozarts ein Konzert vor der Vulkankulisse ausrichtet.( Siehe vorheriger Eintrag mit O- Ton. Der pflanzenweise Egon hat uns bei einem Großeinkauf von Pflanzen beraten; Chirimoja, Feige, Apfelbäume, Lukuma, Myrthe, Olivenbäume und Rosen, Rosen, Rosen. Das meiste davon habe ich schon nach allen Regeln der Kunst gepflanzt. Alles wächst und gedeiht und macht aus lauter Freude über das neue Zuhause über Nacht ganze Triebe. Vielleicht ist es auch ein bisschen die Hühnerkacke, die sie so abheben lässt. Jedenfalls wühle ich in der Erde und bin rundherum froh. Leider gibt es kein Bild von dem Pflanzprozess, was bedauerlich ist, weil ich nie allein bin. Drei Katzen und ein großer Hund lungern herum und nutzen jede Gelegenheit, sich in ein frisch ausgehobenes Pflanzenloch zu legen. Chuki, die Langhaarige, hat zuweilen heftige Kuschelanfälle und muss unbedingt auf meinen Schultern liegen, während ich arbeite. Wir könnten damit im Zirkus auftreten.





Freitag, 15. Dezember 2017

Ein paar Bilder...



Konzert auf dem Fundo Papageno zu Ehren Mozarts. Das gesellschaftliche Ereignis schlechthin. Diesmal kein Requiem, sondern etwas Lebensbejahendes, sehr schön.


Zu Besuch bei Bernhard und Sarah mit Josef und Amelie.


Nach dem Besuch der schönen Vina Laura Hartwig und dem Auffüllen an Rotweinbeständen ein leckeres Essen beim Italiener.




Unterwegs am Stausee. In der Luft, sehr nahe, ein Dutzend Geier, sehr beeindruckend.