Aber... zu spät. Jens kam nicht aus den Schwärmen heraus, wie süß denn die Knopfäugelein wären und wie niedlich sie die Plüschohren aufstellen könnte und wie schlau sie wäre... Ich muß zugeben, dass das alles stimmt. Trotzdem hatte ich die leise Hoffnung, dass die Kleine, wenn sie gefüttert worden ist und ein, zwei Nächte in der Werkstatt ausgeschlafen hat, die Freiheit wählen würde und sich einer der unzähligen Hundemeuten anschließen würde, die hier überall die Gegend unsicher machen. Doch die Hündin heftete sich an Jensis Fersen und ließ ihn nicht aus dem verliebten Blick.
Da ihr Gesicht eine große Ähnlichkeit mit dem Bären Paddington hat, nannten wir sie Mischa, was ein russischer Kosenamen für einen Bären ist. Sie hat sich sehr schnell eingelebt, bleibt auf dem Grundstück, wenn wir wegfahren und hat inzwischen eine komfortable Hundehütte bezogen. Diese war schon deswegen notwendig, weil wir die Ärmste komplett scheren mussten und nachts wird es hier kühl und nass.
Ja, das Scheren war leider unvermeidlich, weil ihr ganzer Körper mit einem 4-5 cm dicken Filzschicht aus Fell bedeckt war. Dicke Klumpen hingen von den Hinterbeinchen und der Rute herunter. Die Hundefrisörin, die zu uns kam, hat gesagt und gezeigt, dass ein Zurechtstutzen auf ein, zwei Zentimeter nicht möglich war. Das Werkzeug blieb stecken. So dass das alles sehr lange gedauert hat und für Mischa eine ziemliche Qual war. Aber mit der Wolle waren dann fast alle Mitbewohner entfernt und es kam Luft an die geschundene Haut. Jetzt kann alles abheilen und Mischa ist sichtbar erleichtert und fröhlich. Hoffentlich wächst das Fell bald nach, denn die sieht zum Erbarmen aus.
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