Wir sind pleite, aber doch mit einem herrlichen Blick steinreich
Die zukünftige Avenida Palmera
Die zukünftige Avenida Palmera
Die Schwierigkeit bei einem Arbeitsbericht, den man gerne bebildern möchte ist, dass man/frau Fotos braucht, die irgendetwas, am besten Veränderungen, zeigen. Wenn wenig zu sehen ist, sagt man sich, dass man lieber noch abwartet. Denn nur Fachleute können einschätzen, wieviele Arbeitsgänge nötig waren, die ein Laie weder kennt noch sieht. Und so kam es, dass dieser Bericht eine ziemlich große Zeitspanne umfasst.
Zunächst einmal Grundliegendes: Wir haben den Grundriss nicht nur - wie berichtet - vergrössert, sondern auch in anderen Teilen verändert. Vor allem haben wir uns entschieden, auf die Speisekammer zu Gunsten von einem größeren Gästezimmer zu verzichten. Die Idee ist, diesen Trakt des Hauses rollstuhlgerecht zu gestalten, d.h. größer, entsprechendes Bad und WC, freie Zugänge etc. Damit sind wir auch für behinderte Gäste offen, denn die Nachfrage für behindertengerechte Unterkünfte und überhaupt Urlaubsmöglichkeiten ist groß. Ausserdem wären wir darauf vorbereitet, wenn ein Familienmitglied oder wir selbst in diese Lage kämen.
Zunächst einmal Grundliegendes: Wir haben den Grundriss nicht nur - wie berichtet - vergrössert, sondern auch in anderen Teilen verändert. Vor allem haben wir uns entschieden, auf die Speisekammer zu Gunsten von einem größeren Gästezimmer zu verzichten. Die Idee ist, diesen Trakt des Hauses rollstuhlgerecht zu gestalten, d.h. größer, entsprechendes Bad und WC, freie Zugänge etc. Damit sind wir auch für behinderte Gäste offen, denn die Nachfrage für behindertengerechte Unterkünfte und überhaupt Urlaubsmöglichkeiten ist groß. Ausserdem wären wir darauf vorbereitet, wenn ein Familienmitglied oder wir selbst in diese Lage kämen.
In den Aussenmauern und in den Ecken, die vom Nieveau auszugleichen waren, stecken gut 50 qm Beton. Die Mauern sind mehrfach mit Eisen gesichert, die in den Steinen verlaufen. Darin versenkt sind gigantische Schrauben, auf denen dann die Holzkonstruktion befestigt wird. Die kommt dann Ende des Jahres, wenn wir wiederkommen. Nun werden noch die Böden ausgegossen, in denen bereits verschiedene Rohre kreuz und quer laufen und... das war's für jetzt.
Hinter dem Haus verläuft eine Mauer mit einem Knick, der sich dem Verlauf der Erhebung anpasst. Wir machen es, um den Hügel gegen Regenwasser und Nachrutschen des Erdreichs abzusichern- beides ist keine große Gefahr, denn die Erde ist steinhart und was den Regen betrifft, so hat man uns mit sehr besorgten Gesichtern berichtet, dass im vorigen Jahr der Regen richtig schlimm gewesen sei: Es habe ganze zwei Wochen geregnet! Nunja, darüber können wir Nordlichter nur kichern. Also Mauer: Der Zwischeraum wird mit Erdreich aufgeschüttet und wird wahrscheinlich ein prima Gemüse- und Kräutergarten. Der Weg zwischen Mauer und Grundmauer vom Haus wird noch einmal durch Beton versiegelt. So können wir die Baustelle beruhigt in diesem Zustand hinterlassen. Mit Vandalismus müssen wir hier wohl kaum rechnen. Nach den Ferien in Januar und Februar ist hier bereits die "tote Hose" angesagt und nur ganz wenige Menschen geistern zwischen verrammelten Sommerhäusern herum. Ausserdem wird Arnt hier bleiben und ein Auge darauf haben. Im Winter kann er noch einiges alleine machen, Zäune zum Beispiel, damit wir nicht den Müll von anderen aufsammeln müssen und damit die Nachbarn sich nicht mehr so ohne weiteres Holz bei uns "holen".
Eine Maßnahme ganz anderer Art ist der Weinkeller. Das fällt eindeutig unter Genuß, obwohl ich nicht müde werde, den praktischen Wert auch als Lager für Obst und Gemüse hervorzuheben. Inzwischen ist er bis auf die Stütze in der Mitte und die Decke fertig und sieht dermaßen supersolide aus, dass wir ihn sicher auch als Schutzraum nützen können, wenn es mal heftiger beben sollte.
Es vergeht kein Tag, an dem nicht Leute vorbeikommen, um zu gucken. Sie staunen über die alemanischen Fortifikationen, denn ein chilenisches Haus wird mit einem Bruchteil dieses Aufwandes gebaut und steht innnerhalb von zwei Wochen. Jens erklärt ganz geduldig und freundlich "was und warum" und so lernen wir immer mehr Nachbarn von Fern und Nah kennen. Sie sind angenehm überrascht, dass man ihnen so offen alles erzählt. Sie wundern sich auch darüber, dass der Bauherr persönlich baut, denn kein Chilene legt hier selbst Hand an, da ist man doch noch sehr im Kasten-Denken verhaftet. Alle sind sehr freundlich und bieten ihre Hilfe an. Die Standard-Aussage ist: "Wenn Ihr Fragen habt, kommt ruhig vorbei." Das ist sehr nett und sicher ehrlich gemeint und wir werden vielleicht später das eine oder andere nachfragen, vielleicht was Pflanzen oder ähnliches betrifft. Am vorigen Samstag sind auch zwei freundliche und neugierige Herren in Zivil vorbeigekommen, die sich als Inspektoren der Gemeinde entpuppten. Sie bestätigten zwar, dass wir auf 5000 qm das Recht hätten, ein Haus aufzustellen, eine Baugenehmigung bräuchte man trotzdem. Wir werden uns darum noch kümmern müssen.
Die Palmenallee ist übrigens prima angewachsen. Wir hatten keine Verlußte durch Kaninchen, dafür ist aber eine Eselmama mit einem (süßen!) Eselfohlen vorbeigekommen und meinte, dass wir eine davon doch sicher erübrigen können. Naja, die abgefutterte Palme wird sich wieder erholen, allerdings werden wir sie trotzdem ersetzen müssen, der Optik wegen.
So weit von der "Arbeitsfront" hier. Langsam kreisen unsere Gedanken immer häufiger darum, was wir in Deutschland - an der "Heimatfront"- als erstes machen müssen oder wollen. Ein Zeichen dafür, dass wir bald wieder zurückkommen sollten.
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