Dienstag, 30. Dezember 2008

Vermischtes zum Jahresende 2008




























Arbeitsbericht 2

Wir sind in Chile und hier gehen die Uhren anders. Man muss schon ein wenig Geduld haben. Im Moment haben wir so ein Moment, denn der Bagger, der sehr eindrucksvoll den Grund unter die Fundamente geebnet hat, ist nach einer halben Stunde "krepiert". So sitzen wir hier und warten, bis die bestellte Pumpe (oder ein anderes Dingsbums) geliefert wird. Wer arbeitet aber ernsthaft zwischen Weihnachten und Neujahr?! Also danach. Hoffentlich ist dann Ostern nicht im Wege.

Dennoch hat sich einiges getan, was die Fotos wohl nur wenig illustrieren. Aber es sind sehr viele kleine und große Bäume aus dem Weg geräumt worden und das Graben der Löcher für Pfähle ist eine Strafarbeit bei diesem steinharten Boden.

Wir planen schon ein paar Bäumchen zu pflanzen, damit wir in drei Jahren feine Avocados, Zitronen, Äpfel, Mandarinen und Malsehenwasnoch haben. Das ist dann meine Abteilung, sonst bin ich für die "B Note" zuständig, d.h. im Augeblick fürs Streichen, was nicht wirklich auslastend ist. Aber so wird meine Begeisterung für alles Blühende etwas kanalisiert...

Wir haben ein tolles Auto!
Wir haben uns ein Extra- Large- Weihnachtsgeschenk geleistet; eine Große KIA. Sie ist sehr Bequem und leise, hat schon brav Lasten getragen. Wir sind ganz begeistert und freuen uns immer wieder, wenn wir damit fahren. Allerdings hat die chilenische Bürokratie wieder zugeschlagen und wir haben viele Anläufe nehmen mussen, um das Fahrzeug auf meinen Namen anzumelden. Heute waren wir das vierte Mal im Laden. Nun soll es wirklich gehen. Mal sehen.

Am Rande eine kleine Illustration der chilenischen Macho- Welt.: Wir brauchten ein Dokument, das uns das Fahren ohne Kennzeichen gestattet (das alte war inzwischen abgelaufen). Es ist mit meinem Namen ausgestellt worden, ich durfte es unterschreiben, aber als es fertig war, wurde das Papier ganz selbstverständlich Jens überreicht. Ich hab ganz dumm geschaut. Aber so ist das hier.


Happy New Year!


Ganz liebe Grüße an alle und einen guten Rutsch!

Montag, 29. Dezember 2008

Wenn das fünfte Lichtlein brennt...






















































































Weihnachten in den eigenen drei Wänden!

Hallo Ihr Frostbeulen!

Wir hoffen, dass Ihr alle ein schönes, kuscheliges und gemütliches Weihnachten hattet. Der Titel soll Euch ein wenig in die Irre führen (höhö), wir haben es nicht verpasst, aber die Adventsonntsge haben sich an uns nur so vorbeigeschlichen. Da haben wir einfach mal besser aufgepasst. Es ist ja auch nicht so einfach daran zu denken, wenn hier alles rundherum piept und blüht wie blöde (nicht gleichzeitig) und man drauf achten muß, dass man sich nicht die Birne verbrennt. Siesta ist da schon eine sehr sinnvolle Einrichtung - spätestes ab eins geht hier gar nichts draussen, erst gegen fünf, sechs kann man wieder Bäume abholzen, Löcher graben, Zäune setzen, Wassertürme bauen.... (Ich erwähne das nur in aller Ausführlichkeit, damit gewisse Nordlichter nicht auf die Idee kommen, dass wir hier auf der faulen Pelle liegen.)

Also: Weihnachten. Hier im "Hotel" hat sich ein schweres Besäufnis mit viel bayrischer Mundart und lederkrachernden Witzen unheilvoll angekündigt - hat dann auch bis sechs Uhr früh lautstark angedauert- also haben wir uns elegant ausgeklinkt und beschlossen, zwischen den vier bzw. drei eigenen Wänden es uns auf der Parzelle gut gehen zu lassen. Ich habe für meine Männer ihr Lieblingsgericht gekocht - Ganzganzvielfiletfleisch in Rotweinsößchen- und wir sind am Heiligen Nachmittag auf den Berg gezogen. Dort wurden die Töpfe aufs Feuer gestellt, wir hatten exquisite Enten-Sitze und Brettchen auf H-Steinen als Tischchen. Es gab einen richtig schönen Wein aus Pappbechern mit Weihnachtsmann drauf und zum Nachtisch Himbeertorte. Bei der Torte war die Vorfreude der eigentliche Genuss, weil sie doch in ihrer Beschaffenheit extrem an guten, festen Schaumstoff erinnerte, nur süsser. Wie auch immer, wir hatten viel Spaß - auch beim Geschenke- Auspacken (an dieser Stelle einen lieben Dank!) - und haben unser Mahl mit dem herrlichen Blick und den herumflitzenden Kolibris sehr genossen.
Leider geben die Fotos (wie dreht man die Dinger?) etwas ganz Wichtiges nicht wieder:
Den absolut ultimativen Weihnachtsüberzug. Nein, es ist nicht Schnee, auch nicht Puder-Zucker Schnee, nix der Gleichen. Das alles verschönernde und sich sanft auf die Haare legende, jeden Körperteil sorgsam einhüllende, jeden Teller schmückende, jede Kartoffel würzende Puder ist zimtbraun, sehr fein, wenigindenzähnenknirschend, und kommt aus dem einzigartigen Tagebau auf unserem Grund und Boden. Jawoll.

Freitag, 12. Dezember 2008

Laguna Verde und Plan "D"...

























































Jenzi erfindet eine neue Art Kaffee zu zubereiten. Nein, dies ist keine Socke...
Kater. Zugelaufen und in Arnts Herz reingeschnurrt
Tapsi. War Mutterschiff fuer eine schier unuebersichtliche Zahl von garrapatas d.h. Zecken, z.T. gross wie Kirschen. Ein Buendel aus Haut und Knochen, konnte sich kaum auf den Beinen halten. Arnts ersten Hund, voila!
Busshaltestelle nach Valpo.
Ein "Reiterverein" der berittenen Hirten in LV
Das Erste, was wir gemacht haben gleich nach der Ankunft-aufs Grundstueck fahren und gucken, ob es noch da ist. Es war da und war immer noch so schoen, wie wir es in Erinnerung hatten.
Ein Fluss, bzw. eine romantische Lagune muendet hier und endet am Strand wenige mmetervor dem Pazifik. Manchmal schwappen die Wellen ueber und dann ist das Wasser wieder ganz klar.
Die Stromkaesten im Ort sind sehr phantasievoll.
Einfach nur schoen...


Hallo Ihr Daheimgebliebenen!

Es hat dann doch etwas laenger gedauert, als gedacht - das mit dem ersten "richtigen" Eintrag. Das lag zum einem daran,dass die Chronistin eine heftige Erkaeltung hatte und zeitweise ausser Gefecht war, zum anderen sind hier die Dinge doch ziemlich im Fluss und nach Plan A und B sind wir sicher schon bei D angelangt. Aber das macht jetzt nix, ich schreib das jetzt einmal ein bisschen zusammen, unabhaengig von der Verfallszeit.

Von A nach D oder zur aktuellen Lage der Freiwilligen auf der Baufront
Im Moment sitze ich im Keller eines Wohngebaedes in Valpo, am Eingang der Hinweis "Internet". Davon gibs viele. Fast alle haben Kaefige in denen man nur mit angewinkelten Ellenbogen Platz hat, darin eine abgenudelte backsige Tastatur, vor mir ein Kasten, der so seine Launen hat. Bald jedoch soll alles besser werden, denn wir sollen in unserer Unterkunft in dem Ort Laguna Verde Internetzugang bekommen. Diese Zusage hat ein Wahrscheinlichkeitspotenzial wie eine Bushaltestelle zum Mond, aber - vamos a ver, wir werden sehen. Unser Hostal gehoert einem Deutschen mit dem klangvollen Namen Wolfgang. Gut, dass wir schon einiges hier erlebt haben, denn fuer einen untrainierten Europaeer weare dies eine Katasptrophe. Dreckstrotzend, voller Floehe (wir alle haben Flohleitern rauf und runter), das Essgeschirr waere in Germany selbst fuer Tiere nicht zugelassen, und und und. Wir haben dann als erstes neue Decken und Bettzeug gekauft, damit man beim Zudecken nicht so wuergen muss. Kuechengeraetschaften kamen Stueck fuer Stueck dazu und nun geht es irgendwie.Gut, dass ich polnische Gene habe und das improvisieren unser Nationalsport ist.

Plan A bis D
Nachdem Jens die 28. jaehrige Ente aus dem Sueden nach Laguna Verde gebracht hat, war unser Plan A ,dass wir uns so schnell es geht ein provisorisches Hauschen auf dem Grundstueck bauen. Man kann naemlich die Baumaterialien nicht ueber Nacht liegen lassen.Das Material kann man hier in Valpo im Baumarkt kaufen und per Fleete sich nach Hause fahren lassen. Das sind so kleine Laster, die das anbieten.

Dann wurde die Ente schwach auf der Brust und wir sind, um von LV nach Valpo zu kommen, in den Bus gestiegen, der halbstuendlich faehrt, . Abgesehen davon, dass man einen stabilen Magen haben muss fuer diese z.T. halsbrecherische Fahrt, dauert das. Und dauert. Hin und zurueck jeweils eine Stunde, plus Stuendchen auf den Bus warten das sind schon drei. Dann Einkauf das sind dann fuenf und der Tag ist wech. Denn so richtig lohnt es dann nicht die Ente im Ort vollzupacken, um am Nachmittag die restlichen drei Stunden auf dem Grundstueck zu arbeiten. Haben wir natuerlich trotzdem gemacht. Das war B.

Danach habe ich ueberlegt, ob wir nicht alles abbrechen sollten!!! Ich habe in der Zeitung gelesen habe, dass in LV 2009 ein Hafen fuer Granulate (Kohle, Korn etc) entstehen soll. Ich war ganz aus dem Haeuschen,weil die ganze schoene Natur hier mt einem Schlag vernichtet waere und das weare ueberhaupt nicht mehr der Ort,den wir uns zum Altwerden ausgesucht haben.Hat sich dann aber alles geklaert, viel Laerm erstmal um gar nix.Uuuf...!

Die Ankunft von unseren Mitbewohnern in Wolfgangs Etablissement hat unsere Ueberlegungen so schnell wie moeglich auf den Berg zu ziehen sehr beschleunigt. Ein Ehepaar out of Rosenheim, laut, polternd und ohne ein Fuenkchen Manieren. Habe harte Kaempfe mit Franz durchgefochten, dass er bitte beim Pinkeln die Tuer zu macht, das Urinal benutzt und mir nicht mit offenen Hosenschlitz entgegenwedelt. Buaah! Darauf gab es Sendepause und das war auch gut so. Fuer uns hiess es nun, dass wir nicht zuerst den Zaun bauen, sondern gleich das Bauhuettchen, damit man schneller raus ist. Plan C also.

Nun sind wir bei D und so wirds dann auch gemacht. Nach langen Hin- und Her hat sich herausueberlegt, dass wir doch ein funktionierendes Auto brauchen. Eine eierlegende Wollmilchsau, das heisst eins, mit dem wir sowohl Gaeste durch die Gegend fahren koennen als auch Baumaterialien aus Valpo und auf den Berg. Wir haben so was gefunden - KIA Frontier II- und es wird uns ziemlich arm machen.Aber es ist eine Investition fuer Jahre und die muss jetzt einfach sein, sonst sind wir hier zu ineffektiv. Als Bonus- Vorstellung wollen Jens und ich in (zugegeben noch etwas weiten) Zukunft die Ladeflaeche von 2 m als Schlafstaette nutzten, wenn wir uns hier im Land ein wenig umschauen, Atacama und so. Das ist die gute Nachricht. Die weniger schoene ist, dass wir nun kein Geld mehr haben fuer das Bauhuetchen und bei Wolfgang bleiben. Aber mit dem Auto kann man Generator und Mischer und solche grossen Dinger abends "nach Hause" bringen. Wir werden uns damit ein besonders grosses Weihnachtsgeschenk machen. Was soll ich auch mit einer Perlenkette,wenn es auch ein Kleinlaster tut? Und Franz geht bald in die Wueste, wirklich, fuer 2 Monate. Es bleibt Ingrid, die ich nur streckenweise verstehe, aber das "geh scho".

Arbeitsbericht 1.

Auf dem Grundstuck haben wir mit Schnueren die Grenzen abgesteckt und zunaechst einmal gerodet, erstmal die Grenzlinien fuer den Zaun. Dann haben die Maenner vier Loecher gegraben. Ich erwaehne das extra, weil die Dinger einen Tag Arbeit gekostet haben. Der Boden ist steinhart und nur mit Aexten und Stemmeisen muehsamst aufzukloppen. Die Loecher sind fuer die Beine eines Wasserturms, der nun fast fertig dasteht. Ohne Wasser kein Bauen. Das Wasser lassen sich hier alle in riesigen Kanistern liefern, wir machen das erstmal auch so.Ausserdem sind heuete noch Loecher fuer Zaunpfaehle dazugekommen. Wie werden einen 1.80- Maschendrahtzaum mit oben Stacheldraht haben, spaeter bei Geld und Zeit denken wir uns was Schoeneres aus.


Ich fuege ein paar ungeordnete Fotos bei, demnaechst werde ich mehr ueber Valpo und die herrliche Natur hier schreiben. Lasst Euch nicht so stressen von Weihnachten, wir haben bereits die beiden Adventstage verpasst. :-))).