Donnerstag, 18. März 2010

18.Maerz 2010

Liebe Familie, liebe Freunde,

uns allen geht es gut, das Leben hat sich normalisiert. Die Zeitungen sind zwar noch voll mit Berichten ueber die Erdbebenschaeden, aber die betroffene Region ist ca. 500 km suedlich von uns . Die Schaeden in Valparaiso sind ueberschaubar, aber es ist alles verfuegbar und es hat auch keine Preiserhoehungen bei Benzin oder Brot gegeben.

Wir haben weitergemacht mit unserem Brunnenprojekt, unsere Eltern sind ja noch zu Besuch bei uns, und dann ist an Ausruhen nicht zu denken.

Bei der Ankunft meiner Eltern war der Brunnen ein 5 Meter tiefes Loch mit einem Durchmesser von 1,60 Meter. Fuer die Erteilung einer Baugehnemigung brauchen wir 1. sauberes Wasser (Trinkwasserqualitaet) und 2. in ausreichender Menge ( 1500 ltr./Tag).
Die Ingenieure waren vort Ort und haben gemesen und geprobt, und das Ergebnis ist hervorragend. Der Brunnen gibt 2000ltr./Tag und die Wasseranalyse aus dem Labor besagt das wir ein sehr gutes Wasser haben. Wir sind darueber sehr froh, denn schlieslich fallen hier nur 450 mm Regen pro Jahr und es gibt eine Trockenzeit von 7 Monaten, von Oktober bis April.




Dieses Loch in der Erde musste gefuellt werden. Wir haben dazu 9 Kubikmeter grobe Kiesel reingefuellt. Julia geht es uebrigens sehr gut, sie laesst schoen gruessen.

Da der Brunnen aber 35 Hoehenmeter tiefer liegt als das eigentliche Grundstueck, hat mein Vater sich eine Rohrrutsche ausgedacht, ueber diese Rampe und den angebrachten Trichter haben wir das Fuellmaterial bis in den Brunnen rutschen lassen. 9 Kubikmeter Grobkies mal 2 Tonnen pro Kubikmeter macht 18 Tonnen Material. Arnt und ich haben das Material ueber 70 Meter mit der Schubkarre rangefahren und unser Vater hat es in die Rohroeffnung geschaufelt.

Diese Rohr war ca. 60 Meter lang , war schnell montiert und ist selbst nach dem ganzen Materialdurchgang noch fuer andere Dinge zu gebrauchen.



Der Brunnen ist mit dem Grobkies gefuellt, das schwarze Brunnenrohr geht bis zum Boden des Brunnens und ist mit reichlich Loechern versehen, jetzt wird nur noch der Deckel betoniert, was ebenfalls sehr gut mit unserer Rohrrutsche funktionierte.


So sieht es fertig aus, es fehlt jetzt nur noch die Pumpe und die Verrohrung nach oben sowie ein kleines Haeuschen um alles.

Der kleine Bach wenige Meter neben unserm Brunnen fliesst plaetschernd vorueber.
Man kann den Durchfluss messen, es sind ca. 5 ltr. / Minute ,macht immerhin 7200 ltr./Tag.
Und das nach 5 Monaten ohne Regen ist sehr gut und laesst uns von einem gruenen Garten traeumen.





Montag, 1. März 2010







1. Maerz 2010






Liebe Familie, Liebe Freunde,






der 27. Februar wird den Chilenen als schrecklicher Tag in Erinnerung bleiben, es war das schwerste Erdbeben in Chile seit 50 Jahren.






Der 27.Februar war aber auch fuer unsere Eltern ein ganz besonderer Tag, denn vor 50 Jahren haben sie sich getraut. Da sie 1960 auf eine Hochzeitsreise verzichten mussten, haben sie sich jetzt eine Reise nach Chile gegoennt, wo mittlerweile zwei von Ihren drei Kindern leben. Von hier ein lieber Gruss an unsere Schwester Cornelia und Familie.






Am Vorabend haben die beiden Söhne einen Kranz am Tuereingang aufgehaengt













Und das ist das offizielle Hochzeitsfoto













1. Maerz 2010

Liebe Familie und Freunde.

Uns geht es gut, uns ist nichts passiert.

Wir sind vom Strom und Internet abgeschnitten, diese Zeilen schreibe ich aus Vina del Mar.

Das Leben hier funktioniert relativ normal, die Schaeden an der Bausubstanz sind ueberschaubar.

Das von uns gemietete einstoeckige Holzhaus hat kraeftig gewackelt und geknirscht.

Am Freitagabend haben wir mit meinen Eltern in ihren 50. Hochzeitstag reingepoltert und um

3.34 Uhr Ortszeit, wurden wir dann von einem ganz kraeftigen Poltern, Staerke 7,8, geweckt.

Den grossen Feiertag haben wir dann ganz ruhig mit einem Spaziergang an den Strand und

einem Bad im Pazifik verbracht.

Mehr Informationen, wenn unsere Chefredakteurin Julia wieder online ist.

Liebe Gruesse Jens